Dan-Gun
der hohe Herr
Benannt nach dem koreanischen Volks-Heiligen Tan-Gun, der Sage nach1) der Gründer von Korea im Jahre 2333 vor Christus. "Als Himmel und Erde noch eins waren und Tiere noch wie Menschen sprechen konnten, sandte der Gott Hwanin seinen Sohn Hwang-Ung in den Osten, um ein neues Land zu erschaffen. Hwang-Ung ließ sich im Baekdu-Gebirge im heutigen Nordkorea nieder.2)
Eines Tages erschienen ein Tiger und eine Bärin vor Hwang-Ung und baten ihn darum, menschliche Gestalt annehmen zu dürfen. Nach langem Überlegen teilte Hwang-Ung den beiden Tieren mit, dass er ihren Wunsch erfüllen würde, aber es würde schwer für sie werden und viel Geduld erfordern. Der Tiger und die Bärin erklärten sich einverstanden, dass sie alles in Kauf nehmen würden, wenn sie dafür zu Menschen würden. Hwang-Ung gab ihnen 20 Knoblauchzehen und etwas Beifuß und sagte, wenn sie sich die nächsten einhundert3) Tage in eine Höhle zum Beten zurückzögen und nur diese Nahrung zu sich nähmen, würde er sie zu Menschen machen. Nach 20 Tagen wurde der Tiger sehr hungrig und konnte es nicht mehr länger aushalten und er verließ die Höhle, um sich auf Futtersuche zu begeben. Die Bärin allerdings hielt durch und als die 100 Tage fast vorüber waren, fing sie an, ihren Pelz zu verlieren und die Verwandlung begann. Am einhundertsten Tage schließlich war aus der Bärin eine wunderhübsche Frau geworden und sie trug fortan den Namen Ung-Yo. Hwang-Ung heiratete Ung-Yo, und sie gebar ihm einen Sohn, den sie Dan-Gun nannten.
Zusatzinformationen:
Alle Fauststöße dieser Hyong werden auf Augenhöhe ausgeführt.
Damit wird symbolisiert, wie Tan-Gun einen Berg erklimmt.
1) die Legende vom heiligen Dan-Gun datiert auf das 12. Jahrhundert zurück. Sie diente dazu, den Nationalstolz und die Einheit der Koreaner zu fördern.
2) Das Baekdu-Gebirge stellt den höchsten Punkt auf der koreanischen Halbinsel dar und befindet sich auf der Grenze des heutigen Nordkorea zu China. Dort befindet sich auch der Chonji-See, der "himmlische See", siehe Chonji-Hyong.
3) In der ursprünglichen Version der Legende, die auf einen Gelehrten des 12. Jahrhunderts namens General Kim Pu-Sik zurückgeht, sollten Tiger und Bärin lediglich 21 Tage in der Höhel verweilen. Dies könnte der Grund für die 21 Bewegungen der Form sein. Manche vermuten auch hinter den 3 Fauststößen in Folge am Anfang der Form das Symbol der drei Wochen (21 Tage), die die Bärin in der Höhle ausharrte.
# | Technikbeschreibung | ! | Stellung | ! | koreanische Technikbezeichnung |
Chariot! | geschlossene Achtungsstellung, Hände liegen an den Seiten an | Moa | Moa Sogi | ||
Junbi! | linker Fuß in schulterbreite Vorbereitungsstellung, beide Fäusten vor dem Gurt | Narani | Narani Junbi Sogi | ||
☝️ | der linke Fuß setzt nach außen um in… | ||||
1 | mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der rechtsgerichteten L-Stellung | hugul | hugul chungdan sudo taebi makki | ||
2 | hoher Fauststoß in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
3 | mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der linksgerichteten L-Stellung | hugul | hugul chungdan sudo taebi makki | ||
4 | hoher Fauststoß in der linken Gangstellung mit links | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
5 | tiefer Block mit der Elle in der linken Gangstellung mit links | chongul | chongul hadan palmok makki | ||
6 | hoher Fauststoß in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
7 | hoher Fauststoß in der linken Gangstellung mit links | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
8 | hoher Fauststoß in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
9 | Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der rechtsgerichteten L-Stellung | hugul | hugul palmok ssang makki | ||
10 | hoher Fauststoß in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
11 | Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der linksgerichteten L-Stellung | hugul | hugul palmok ssang makki | ||
12 | hoher Fauststoß in der linken Gangstellung mit links | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
13 | tiefer Block mit der linken Elle in der linken Gangstellung | chongul | chongul hadan palmok makki | ||
14 | nach oben hebender Block mit der linken Elle in der linken Gangstellung | chongul | chongul palmok chukyo makki | ||
☝️ | Bewegungen 13 und 14 werden in einer zusammengehörigen Bewegung ausgeführt | ||||
15 | nach oben hebender Block mit der rechten Elle in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul palmok chukyo makki | ||
16 | nach oben hebender Block mit der linken Elle in der linken Gangstellung | chongul | chongul palmok chukyo makki | ||
17 | nach oben hebender Block mit der rechten Elle in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul palmok chukyo makki | ||
18 | mittelhoher seitlicher Schlag mit der linken Handkante in der rechtsgerichteten L-Stellung | hugul | hugul chungdan sudo yop taerigi | ||
19 | hoher Fauststoß in der rechten Gangstellung mit rechts | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
20 | mittelhoher seitlicher Schlag mit der rechten Handkante in der linksgerichteten L-Stellung | hugul | hugul chungdan sudo yop taerigi | ||
21 | hoher Fauststoß in der linken Gangstellung mit links | chongul | chongul sangdan paro chirugi | ||
☝️ | der linke Fuß zieht in den schulterbreiten Stand zurück in… | ||||
Baro! | schulterbreite Vorbereitungsstellung, beide Fäusten vor dem Gurt | Narani | Narani Junbi Sogi | ||
Chariot! | das linke Bein zieht zur Achtungsstellung heran | Moa | Moa Sogi | ||
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der original Text aus dem Buch "TAEKWON-DO – the art of self-defence"
by Choi, Hong-Hi (erste englische Ausgabe,1965)
Anm.: der Stand der Hyong im Jahre 1965 ist maßgeblich für die traditionellen Taekwon-Do Stile
mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung |
hoher Fauststoß in der Gangstellung |
Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung |
nach oben hebender Block mit der Elle in der Gangstellung |
mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der L-Stellung |
mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung |
hoher Fauststoß in der Gangstellung |
tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung |
Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung |
nach oben hebender Block mit der Elle in der Gangstellung |
mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der L-Stellung |
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