Gae-Baek
der loyale General Gae-Baek

44 Bewegungen
계백

階伯

General Gae-Baek
* unbekannt, † 660 n.Chr.
Die Gae-Baek Hyong ist die zwölfte Form im Taekwon-Do Lehrplan und hat 44 Einzelbewegungen. Sie wurde in Korea im Jahre 1961 mit der Hilfe von Meister C. K. Choi entwickelt und folgt in der Chronologie ihrer Erstellung den Formen Hwarang, Chung-Mu, Ul-Ji und Sam-Il. ihr Schnittmuster ist eine gerade Linie, wodurch die militärische Strenge und Geradlinigkeit des Generals symbolisiert wird.
Über das frühe Leben des berühmten Generals Gae-Baek ist nur wenig bekannt. Nicht einmal das Datum seiner Geburt ist überliefert. Scheinbar war er jedoch schon in jungen Jahren ein talentierter Kampfkünstler, um dessen Fähigkeiten sich einige Legenden ranken. Gae-Baek war ein hoher General des Paekche Königreichs und der König Uija im sechsten Jahrhundert. Leider sorgte sich der damalige König wenig um die Regierungsgeschäfte, sodass interne Machtkämpfe und Korruption an der Tagesordnung waren. Dadurch wurde das Reich nach innen und außen geschwächt.

Als schließlich im Jahre 660 n. Chr. das Nachbarreich Silla unter dem Kommando von General Kim, Yoo-Sin (vgl. Yoo-Sin Hyong, #13) mit 50.000 Soldaten in Paekche einfielen, war es um die Landesverteidigung schlecht bestellt. Als der Angriff Sillas dann noch durch 130.000 chinesische Soldaten unterstützt wurde, sah sich General Gae-Baek mit seinen Soldaten hoffnungslos in der Unterzahl: durch mangelnde Unterstützung seitens des Königs gelang es General Gae-Baek nur mehr 5000 Soldaten zur Landesverteidigung mobil zu machen. Er und seine Truppen waren also hoffnungslos in der Unterzahl. Schon vor Beginn der Schlacht war es General Gae-Baek klar, dass diese nicht zu gewinnen sei, es sich vielmehr um ein Selbstmordkommando handle. Da er wusste, dass seine Familie im Falle der drohenden Niederlage der Folter und Sklaverei anheimfallen durch die feindlichen Streitkräfte würden, gab er der Überlieferung nach seinen Soldaten den Befehl, seine Frau und seine Kinder zu töten.
Trotz der bevorstehenden Niederlage gab General Gae-Baek in einer heroischen Ansprache den Befehl aus, das eigene Königreich bis zum letzten Mann zu verteidigen! Den hochmotivierten Paekche Soldaten gelang es daraufhin sogar, aus den ersten vier Scharmützeln siegreich hervorzugehen und schwere Verluste in der gegnerischen Armee zu erzeugen. Als der Silla General Kim, Pum-Il die schwindende Moral in seinen Truppen erkannte, schickte er der Legende nach seinen eigenen 16-jährigen Sohn Kwan Chan in einer Einzelkämpfermission in das gegnerische Lager, um General Gae-Baek zu ermorden.
Kwan Chan war ein ausgebildeter Hwarang (vgl. Hwarang Hyong, #8) und somit sehr fähig. Dennoch wurde er von General Gae-Baeks Soldaten gefangen genommen. Gae-Baek war allerdings von seinem Heldenmut derart angetan, dass er ihn unverletzt wieder laufen ließ. Es heißt, der junge Hwarang hätte ihn stark an seinen eigenen Sohn erinnert, den er zusammen mit dem Rest seiner Familie töten ließ. Am nächsten Tag allerdings startete Kwan Chan einen erneuten Angriff auf das gegnerische Camp und wurde abermals gefasst. Es gelang ihm aber diesmal, seine Wächter und einem hohen Offizier seinen Kampfkunstfähigkeiten zu töten und fast zu entkommen. Diesmal konnte General Gae-Baek aber keine Gnade mehr walten lassen und ließ den Jungen hinrichten. Seinen Körper sandte er zurück in das gegnerische Lager wo er ehrenvoll bestattet werden konnte.
Der Heldenmut des jungen Kwan Chan sorgte wieder für Mut und Motivation in den Truppen Sillas, die daraufhin zum erneuten Angriff ansetzen. Diesmal konnte General Gae-Baek überwältigt und endgültig besiegt werden. Wie es General Gae-Baek in seiner Rede befahl, gab jedoch keiner seiner Soldaten auf und kämpfte mit ihm bis zum bitteren Untergang. Diese letzte Begegnung ist bekannt unter dem Namen „die Schlacht von Hwangsan“. General Gae-Baek wird heute noch für sein Beispiel an Vaterlandsliebe und Loyalität gerühmt und bleibt selbst 1.300 Jahre nach seinem Tod noch ein koreanischer Held. Die Schlacht von Hwangsan besiegelte das Ende der Paekche Dynastie, die zu diesem Zeitpunkt bereits 600 Jahre bestand.
Schaubild
Ablauf
JUNBI Parallelstand mit beiden Fäusten vor dem Gurt 1 der rechte Fuß setzt zurück in eine rechte L-Stellung
mittelhoher Block mit den gekreuzten Handkanten in der rechten L-Stellung2 gewundener Tritt mit rechts, die Hände bleiben in der vorherigen Position
Anm.: im original 1965er Text tiefe Ausführung. Aus Trainingsgründen hohe Ausführung.3 das tretende Bein vorne in einer rechten Gangstellung absetzen
mittelhoher Fauststoß mit dem vorderen, rechten Arm in der rechten Gangstellung4 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren, linken Arm in der rechten Gangstellung 5 Schritt zurück in die linke Gangstellung
nach oben hebender Block mit der linken Elle in der linken Gangstellung6 tiefer Block mit der Elle in der linken Gangstellung 7 hoher Block mit der doppelten Bogenhand in der linken Gangstellung
Blick durch das Dreieck der Hände8 der linke Fuß wird schwungvoll vor das rechte Knie gezogen,
die Hände vollführen einen Paradeblock in die rechte obere Ecke
vorbereitende Beugehaltung A9 das linke Bein wird auf die Diagonalllinie AD in einer Reiterstellung abgesetzt
schaufelnder Block mit dem linken Handballen in der Reiterstellung10 mittelhoher rechter Fauststoß in der Reiterstellung 11 hoher frontaler Schlag mit dem linken Faustrücken in der Reiterstellung 12 der rechte Fuß wird auf die Linie AB gesetzt, danach der linke auf C in eine rechte L-Stellung
mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der rechten L-Stellung13 frontaler linker Schnapptritt
Anm.: im original 1965er Text tiefe Ausführung. Aus Trainingsgründen hohe Ausführung.14 der linke Fuß setzt vorne ab in eine tiefe linke Gangstellung
hoher Stich mit der linken flachen Speerhand in der tiefen linken Gangstellung15 hoher Stich mit der rechten flachen Speerhand in der tiefen linken Gangstellung 16 rechter seitlicher Durchstichtritt, die Hände ziehen in die Gegenrichtung 17 der rechte Fuß setzt auf C ab in eine rechte L-Stellung Blickrichtung D
mittelhoher Schutzblock mit beiden Unterarmen in der rechten L-Stellung18 der rechte Fuß wird umgesetzt nach D in eine rechte L-Stellung Blickrichtung C
mittelhoher Schutzblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
Anm.: diese Bewegung enthält eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn19 der linke Fuß wird nun auf D gesetzt in eine rechte L-Stellung Blickrichtung D
mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
Anm.: diese Bewegung enthält eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn20 der linke Fuß wird auf die Linie CD gesetzt in eine Reiterstellung
9-förmiger Block in der Reiterstellung, der rechte Arm ist gestreckt21 der rechte Fuß wird (mit einer dreiviertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn auf dem linken Fuß) auf D in eine linke Gangstellung gesetzt
tiefer Block mit der linken Handkante in der linken Gangstellung22 rechter mittelhoher runder Tritt Richtung C 23 rechter seitlicher Durchstichtritt im Sprung Richtung C
Anm.: ein beidbeiniger Absprung ist die geläufigste Variante24 das Trittbein setzt vorne in eine rechte Gangstellung ab
hoher vertikaler Doppelfauststoß in der rechten Gangstellung25 hoher Block mit der doppelten Bogenhand in der rechten Gangstellung
Blick durch das Dreieck der Hände26 umgedrehter Fauststoß mit dem linken Arm in der rechten Gangstellung 27 180° Umsetzen in eine linke Gangstellung
frontaler Schlag mit dem hinteren rechten Ellbogen in die linke Handfläche in der linken Gangstellung Richtung D28 Sprung Richtung D in den rechten Kreuzstand
hoher Block mit beiden Unterarmen in der Kreuzstellung29 der linke Fuß wird auf die Diagonale BD in der Reiterstellung abgesetzt
schaufelnder Block mit dem rechten Handballen in der Reiterstellung30 mittelhoher linker Fauststoß in der Reiterstellung 31 hoher frontaler Schlag mit dem rechten Faustrücken in der Reiterstellung 32 der linke Fuß wird auf C in eine linke Gangstellung gesetzt
hoher frontaler Schlag mit der rechten Handinnenkante in der linken Gangstellung nach C33 das linke Knie hebt an und es erfolgt ein einbeiniger Absprung
einbeinig abgesprungener rechter runder Tritt Richtung C34 das Trittbein setzt ab Richtung C, es erfolgt eine Körperdrehung nach D in eine linke Gangstellung
hoher vertikaler Doppelfauststoß in der linken Gangstellung35 der linke Fuß wird herangezogen in eine rechte L-Stellung
mittelhoher Fauststoß mit dem rechten Mittelknöchel in der L-Stellung
die linke Hammerfaust wird an die rechte Schulter herangezogen36 der rechte Fuß wird auf D in eine Reiterstellung Blickrichtung B gesetzt
9-förmiger Block in der Reiterstellung, der linke Arm ist gestreckt37 tiefer Schutzblock mit den Handinnenkanten in der Reiterstellung nach links 38 tiefer Schutzblock mit den Handkanten in der Reiterstellung nach rechts 39 der linke Fuß wird in einer stampfenden Bewegung auf D in die Reiterstellung gesetzt
gleichförmiger Block mit der Elle in der Reiterstellung Blickrichtung D40 der linke Fuß wird in einer stampfenden Bewegung auf C in die Reiterstellung gesetzt
gleichförmiger Block mit der Elle in der Reiterstellung Blickrichtung C41 der rechte Fuß wird Richtung C in eine rechte Gangstellung gesetzt
nach oben hebender Block mit der rechten Elle in der rechten Gangstellung42 mittelhoher Fauststoß mit dem linken, hinteren Arm in der rechten Gangstellung 43 180° Umsetzen in die linke Gangstellung
nach oben hebender Block mit der linken Elle in der linken Gangstellung44 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der linken Gangstellung GOMAN der rechte Fuß wird am Ende der Form in die Ausgangsposition zurückgezogen ORIGINALFORM 1965
der original Text aus dem Buch "TAEKWON-DO – the art of self-defence"
by Choi, Hong-Hi (erste englische Ausgabe,1965)
Anm.: der Stand der Hyong im Jahre 1965 ist maßgeblich für die traditionellen Taekwon-Do StileErläuterung der Abkürzungen im Text:
R.B.stance (right back stance), L.B.stance (left back stance), R.stance (riding stance)
R.F.stance (lright front stance), L.F.stance (left front stance)
L.S. (low section), M.S. (middle section), H.S. (high section)
L.F.S. finger (left flat spear finger), R.F.S. finger (right flat spear finger)
L.H. fist (left hammer fist), R.R.knife hand (right reverse knife hand)neue Techniken in dieser Form
tiefer gewundener Tritt hoher Block mit der doppelten Bogenhand in der Gangstellung schaufelnder Block mit dem Handballen in der Reiterstellung hoher frontaler Schlag mit dem Faustrücken in der Reiterstellung hoher Stich mit der hinteren flachen Speerhand in der tiefen Gangstellung 9-förmiger Block in der Reiterstellung tiefer Block mit der Handkante in der Gangstellung hoher Block mit beiden Unterarmen in der Kreuzstellung mittelhoher Fauststoß mit dem Mittelknöchel in der L-Stellung tiefer Schutzblock mit beiden Handkanten in der Reiterstellung alle Techniken dieser Form
mittelhoher Block mit den gekreuzten Handkanten in der L-Stellung tiefer gewundener Tritt mittelhoher Fauststoß mit dem vorderen Arm in der Gangstellung mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der Gangstellung nach oben hebender Block mit der Elle in der Gangstellung tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung hoher Block mit der Bogenhand in der Gangstellung vorbereitende Beugehaltung A schaufelnder Block mit dem Handballen in der Reiterstellung mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung hoher frontaler Schlag mit dem Faustrücken in der Reiterstellung mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung tiefer frontaler Schnapptritt hoher Stich mit der vorderen flachen Speerhand in der tiefen Gangstellung hoher Stich mit der hinteren flachen Speerhand in der tiefen Gangstellung mittelhoher seitlicher Durchstichtritt mittelhoher Schutzblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung 9-förmiger Block in der Reiterstellung tiefer Block mit der Handkante in der Gangstellung mittelhoher runder Tritt seitlicher Durchstichtritt in der Sprung hoher vertikaler Doppelfauststoß in der Gangstellung umgedrehter Fauststoß mit dem hinteren Arm in der Gangstellung frontaler Schlag mit dem hinteren Ellbogen in der Gangstellung hoher Block mit beiden Unterarmen in der Kreuzstellung hoher frontaler Schlag mit der Handinnenkante in der Gangstellung mittelhoher Fauststoß mit dem Mittelknöchel in der L-Stellung tiefer Schutzblock mit beiden Handinnenkanten in der Reiterstellung tiefer Schutzblock mit beiden Handkanten in der Reiterstellung gleichförmiger Block mit der Elle in der Reiterstellung