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Po-Eun

der verborgene Garten

Weiß-Gelbgurt

36 Bewegungen

포은

hangul
Laufdiagramm

圃隱

hanja
Hyongmotiv

Jeong Mong-Ju
* 22. November 1337, † 4. April 1392

Jeong Mong-Ju (* 22. November 1337 in Yeongcheon; † 4. April 1392 in Kaesŏng) war ein koreanischer Politiker der Goryeo-Dynastie, Diplomat, neokonfuzianischer Philosoph, Dichter und Schriftsteller. Sein Schriftstellername war Po Eun. Das Laufdiagramm der Form ist eine Gerade, mit der die unbestechliche Loyalität des Jeong Mong-Ju zum Ausdruck kommt, die dem koreanischen Volk bis heute in Erinnerung geblieben ist.

Jeong Mong-Ju studierte und lehrte konfuzianische Schriften. Durch seine als hervorragend eingeschätzten Übersetzungen der Werke des Konfuzius wurde er ein bedeutender Vertreter des Neokonfuzianismus, im ausgehenden Goryeo-Reich und beginnendem Joseon-Reich am Ende des 14. Jahrhunderts. Nach Ablegung des Examens für den Staatsdienst 1362 war er zunächst mit König Gongmin (1351–1374) des Goryeo-Reiches verbunden. Als Diplomat konsultierte er sechsmal den Hof der Ming-Dynastie in China. Durch seine Kenntnisse und anerkanntem Gerechtigkeitssinn gelang es ihm, Spannungen zwischen dieser und der Yuan-Dynastie zu entschärfen. 1377 gelangte er als Diplomat an den japanischen Hof, wo er ein Bündnis gegen die Wokou, den Piraten im Chinesischen Meer, die die politische Lage in Korea destabilisierten, erreichte, sowie die Freilassung Hunderter Gefangener des Goryeo-Reiches.

Das Ende der Goryeo-Dynastie wurde durch die Teilung des könglichen Hofes bewirkt. Auf der einen Seite stand der General Choi Yeong, der die Auseinandersetzung mit dem Ming-Reich suchte. Er vertrat damit die Interessen der Goryeo Dynastie, der auch Jeong Mong-Ju verpflichtet war.
Auf der anderen Seite stand Seite General Yi, der die diplomatische Lösung mit China suchte. So wollte er den Königsthron an sich reißen und eine neue Dynastie gründen, was ihm schließlich auch gelang. 

Jeong Mong-Ju wurde am 4. April 1392 ermordet, nachdem er sich beharrlich weigerte, in die Dienste der neu zu gründenen Jeoseon Dynastie zu treten. Die Ermordung geschah, nachdem er ein Bankett zu seinen Ehren besuchte. Der Gastgeber Yi Bang-Won wollte ihn letztmalig zum Verrat seines Königs überreden. Dazu rezitierte er ein Gedicht, das Jeong Mong-Ju von seiner Loyalität zur alten Dynastie abbringen sollte. Jeong Mong-ju jedoch antwortete seinerseits mit dem Gedicht Dansimga, 단심가 (standhaftes Herz), das seine Loyalität abermals bekräftigte und Yi´s eine engültige Absage erteilte.

Damshim-ga (standhaftes Herz)

Jeongs Gedicht ist in der Form eines dreizeiligen Sijo verfasst und steht in der Tradition der Todesgedichte.

"Mein Körper mag hundert Tode sterben.
Und meine weißen Knochen zu Staub und meine Seele zu Nichts werden.
Doch das standhafte Herz, das für die Meinen ich hege, wird niemals sterben."

Mit dieser letzten Weigerung sprach er gleichsam sein eigenes Todesurteil aus. Auf dem Heimweg wurden Jeong und sein Kutscher von fünf Attentätern auf der Sonjukkyo Brücke in Gaeseong mit einem Eisenhammer getötet. Sein Tod markiert symbolisch das Ende der 474 Jahre alten Goryeo Dynastie. Sie wurde kurz darauf abgelöst von der Joseon Dynastie, die 505 Jahre überdauern sollte. Yi Bang-Won wurde der erste König Taejong der folgenden Joseon Dynastie.

Der Ort der Ermordung, die Sonjukkyo Brücke, wird auch heute noch als Monument für Loyalität und Königstreue angesehen. Die roten Flecken auf manchen ihrer Steine stammen der Legende nach von seinem Blut. In der Nähe der Brücke wurden außerdem vier weitere Monumente zu Ehren von Jeong Mong-Ju und seinem Kutscher errichtet, der bei dem Anschlag ebenfalls ums Leben kam.

das Schildkrötenboot Kobukson

Die kleine Steinbrücke datiert auf das Jahr 1216. Sie bekam ihren Namen von dem Bambus, der neben ihr wächst. 1780 wurde die Brücke für den Verkehr geschlossen und gilt seither als Monument. In der Nähe der Brücke befinden sich die Monumente Songin, Kuksa, Hama und Phyochung. Das Songin Monument wurde 1641 zu Ehren der Loyalität von Jeong Mong-Ju errichtet, das Kuksa Monument ehrt seinen Kutscher, der mit ihm ums Leben kam. Das Hama Monument zu Ehren Jeong Mong-Ju´s schließlich verpflichtete passierende Reiter, von ihren Pferden abzusteigen.

Bildquellen:
Portrait by Kim Yuk in Joseon period - [1] from Cultural Heritage Information Center of South Korea, Public Domain, 
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2901613
Yi Han-cheol - http://gongu.copyright.or.kr/

  • Schaubild

  • Ablauf

    1 mittelhoher Schutzblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    2 aufwärts geführter Fauststoß in der Einbeinstellung
    3 auswärts ausgeführter druckvoller Tritt
    4 mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der Reiterstellung
    5 winkelförmiger Fauststoß in der Reiterstellung
    6 Kombinationsblock mit der Speiche auf mittlerer Höhe und der Elle auf unterer Höhe in der Reiterstellung
    7 Kombinationsblock mit der Speiche auf mittlerer Höhe und der Elle auf unterer Höhe in der Reiterstellung
    8 mittelhoher keilförmiger Block mit den Speichen in der Reiterstellung
    9 rückwärtiger Stich mit dem Ellbogen in der Reiterstellung
    10 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
    11 rückwärtiger Stich mit dem Ellbogen in der Reiterstellung
    12 horizontaler Fauststoß in der Reiterstellung
    13 tiefer frontaler Block mit dem Unterarm in der Kreuzstellung
    14 U-förmiges Greifen in der L-Stellung
    15 seitlicher Stich mit beiden Ellbogen in der geschlossenen Stellung
    16 hoher rück-seitlicher Schlag mit dem Faustrücken in der Reiterstellung
    17 tiefer frontaler Block mit dem Unterarm in der Kreuzstellung
    18 tiefer Schutzblock mit beiden Handinnenkanten in der Reiterstellung
    19 mittelhoher Schutzblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    20 aufwärts geführter Fauststoß in der Einbeinstellung
    21 auswärts ausgeführter druckvoller Tritt
    22 mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der Reiterstellung
    23 winkelförmiger Fauststoß in der Reiterstellung
    24 Kombinationsblock mit der Speiche auf mittlerer Höhe und der Elle auf unterer Höhe in der Reiterstellung
    25 Kombinationsblock mit der Speiche auf mittlerer Höhe und der Elle auf unterer Höhe in der Reiterstellung
    26 mittelhoher keilförmiger Block mit den Speichen in der Reiterstellung
    27 rückwärtiger Stich mit dem Ellbogen in der Reiterstellung
    28 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
    29 rückwärtiger Stich mit dem Ellbogen in der Reiterstellung
    30 horizontaler Fauststoß in der Reiterstellung
    31 tiefer frontaler Block mit dem Unterarm in der Kreuzstellung
    32 U-förmiges Greifen in der L-Stellung
    33 seitlicher Stich mit beiden Ellbogen in der geschlossenen Stellung
    34 hoher rück-seitlicher Schlag mit dem Faustrücken in der Reiterstellung
    35 tiefer frontaler Block mit dem Unterarm in der Kreuzstellung
    36 tiefer Schutzblock mit beiden Handinnenkanten in der Reiterstellung
  • ORIGINALFORM 1965

    der original Text aus dem Buch "TAEKWON-DO  – the art of self-defence"
    by Choi, Hong-Hi (erste englische Ausgabe,1965)
    Anm.: der Stand der Hyong im Jahre 1965 ist maßgeblich für die traditionellen Taekwon-Do Stile

    Erläuterung der Abkürzungen im Text:

    R.B.stance (right back stance), L.B.stance (left back stance), R.stance (riding stance)
    L.S. (low section), M.S. (middle section), H.S. (high section)
    L.I.forearm (left inner forearm),R.I.forearm (right inner forearm)
    L.R.knife hand (left reverse knife hand), R.R.knife hand (right reverse knife hand)

  • neue Techniken in dieser Form

    aufwärts geführter Fauststoß in der Einbeinstellung
    winkelförmiger Fauststoß in der Reiterstellung
    Kombinationsblock mit der Speiche auf mittlerer Höhe und der Elle auf unterer Höhe in der Reiterstellung
    mittelhoher keilförmiger Block mit den Speichen in der Reiterstellung
    rückwärtiger Stich mit dem Ellbogen in der Reiterstellung
    horizontaler Fauststoß in der Reiterstellung
    tiefer frontaler Block mit dem Unterarm in der Kreuzstellung
    U-förmiges Greifen in der L-Stellung
    hoher rück-seitlicher Schlag mit dem Faustrücken in der Reiterstellung
    tiefer Schutzblock mit beiden Handinnenkanten in der Reiterstellung
  • alle Techniken dieser Form

    mittelhoher Schutzblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    aufwärts geführter Fauststoß in der Einbeinstellung
    auswärts ausgeführter druckvoller Tritt
    mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der Reiterstellung
    winkelförmiger Fauststoß in der Reiterstellung
    Kombinationsblock mit der Speiche auf mittlerer Höhe und der Elle auf unterer Höhe in der Reiterstellung
    mittelhoher keilförmiger Block mit den Speichen in der Reiterstellung
    rückwärtiger Stich mit dem Ellbogen in der Reiterstellung
    mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
    horizontaler Fauststoß in der Reiterstellung
    tiefer frontaler Block mit dem Unterarm in der Kreuzstellung
    U-förmiges Greifen in der L-Stellung
    seitlicher Stich mit beiden Ellbogen in der geschlossenen Stellung
    hoher rück-seitlicher Schlag mit dem Faustrücken in der Reiterstellung
    tiefer Schutzblock mit beiden Handinnenkanten in der Reiterstellung

Fragen und Anwendungsbeispiele

  • Bewegung 13 (31) und 17 (35)

    die unterschiedlichen Positionen der Hände bei den tiefen frontalen Unterarmblöcken im Kreuzstand

    In Po-Eun kommt der tiefe, frontale Block mit der Ellenseite des Unterarms in zwei Varianten vor. Einmal wird die Gegenzughand an die Innenseite des blockenden Unterarms gebracht (Bewegung 13 und 31), das nächste mal schlägt der Block mit Außenseite der Faust in den Handballen der Gegenzughand (Bewegung 17 und 35).

    Der Grund hierfür liegt gemäß der "Encyclopedia of Taekwon-Do" (Band XI) von Gen. Choi, Hong-Hi in einer unterschiedlichen praktischen Anwendung der beiden Techniken. Er geht bei seiner Darstellung (siehe Bilder unten) von einem Angriff mit einem frontalen Kick aus, den es zu blocken gilt. 

    Das Heranführen der Gegenzughand an den inneren Unterarm (13/31) symolisiert demnach eine Ausführung des Blocks auf der Innenseite des angreifenden Beines. Die andere Hand hätte im Anwendungsfall die Funktion, das Bein von außen "einzufangen" (s.u. linkes Bild). Diese Möglichkeit bietet sich nur, wenn man im Innenbereich des Angreifers steht und gegen die Innenseite seines Beines blocken kann.

    In der zweiten Variante (17/35) würde das Bein von außen weggeblockt, also weggeschlagen werden. Ein Einfangen der gegnerischen Beines aus dieser Position ist kaum möglich. Der Schlag auf den Handballen repräsentiert an dieser Stelle das Ziel für den schlagenden Block. In der praktischen Anwendung wird die Gegenzughand dementsprechend nicht aktiv mitverwendet (s.u. rechtes Bild).

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