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Hwarang

aufblühende Jugend

Weiß-Gelbgurt

29 Bewegungen

화랑

hangul
Laufdiagramm

hanja
Hyongmotiv
Die Hwarang Hyong war die erste Form, die General Choi Hong-Hi zusammen mit seiner rechten Hand, Col. Nam Tae-Hi um 1955 auf der Jeju Insel entwickelte. Choi war von 1955-1959 Befehlshaber der 29. Infanterie Division, die dort stationiert war. Das Taekwon-Do nahm dort mit der Ausbildung der Soldaten seine entscheidende Form an. Den chronologisch zuerst entwickelten fünf Hyongs Hwarang, Chungmu, Ulji, Samil und Gaebek erkennt man ihre militärische Herkunft an, da sie auf die Entwicklung von Kraft und Effektivität ausgelegt sind, die im allgemeinen stärke rechte Körperhälfte wird bevorzugt. Erst die übrigen 15 Hyong, die zeitlich etwas später auf Malaysia entwickelt wurden, legen Wert auf ein ausgewogenes links/rechts Verhältnis der Techniken.

Die Hwarang Bruderschaft

Namensgeber dieser Form sind die "Hwarang" (übers.: "Bruderschaft der blühenden Jugend"), der Legende nach Elite­kämpfer aus den Reihen junger Adelssöhnen der Silla-Dynastie.

Die heroische Darstellung ihrer Heldentaten und die Härte Ihrer Ausbildung ist jedoch nicht unumstritten. Viele sehen darin eine Propaganda des wiedererstarkten Südkorea in der Nachkriegszeit. Gerade in koreanischen Kampfkunstkreisen beruft man sich gerne auf das heroische Wirken der Hwarang, das die Ethik, Moral und Technik der heutigen Kampfkünste begründet habe. Dabei ist es nicht bestritten, dass es die Organisation der "Hwarang" gab. Lediglich die heutige heldenhafte Darstellung von Ausbilung und Kampfeskraft darf in Zweifel gezogen werden. Die Hwarang traten eher eher kulturell und spirituell in Erscheinung, als miltärisch.

Gleichwohl folgt in den nächsten Passagen die "offizielle", heldenhafte Version der Geschichte der Hwarang, wie sie in Südkorea dargestellt wird.

Um 576 nach Christus wurden ausgewählte junge Männer auf Wunsch von König Chin Hung einem Spezialtraining unterzogen. Dazu gehörte die Schulung in Kriegskunst, Kampf, Bogenschießen und Streitwagen fahren, aber auch in Kunst, Literatur und Wissenschaft. Die Ausbildung beinhaltete auch ein äußerst hartes körperliches Training. So mussten Hwarang-Anwärter im Winter Flüsse durchschwimmen und schwierige Berge besteigen, was insbesondere auch ihren Willen und ihr Durchhaltevermögen stählen sollte. Die Hwarang nahmen sich einer traditionsreichen koreanischen Art des Fußkampfes an, dem Subak, und entwickelten es zur Kunst des Taek-kyon weiter, dem Vorläufer des Taekwon-Do in Korea. Der unbewaffneter Nahkampf basierte auf den buddhistischen Prinzipien des Um-Yang (Yin-Yang), sprich der Philosophie der Gegensätze. So entwickelte sich ein Kampfstil, der eine Dualität von harten und weichen, geradlinigen und kreisförmigen Techniken aufwies. Man sagte in der damaligen Zeit den Hwarang-Kriegern nach, dass Ihr Fauststöße gegnerische Holzschilde durchbohren konnten. Ihr Beintechniken seien darüber hinaus so schnell gewesen, dass sie ihren Gegnern wie Schwerthiebe vorkamen. In den folgenden Dynastien wurde Taek-kyon zur Grundausbildung aller Soldaten gemacht und es fanden jährlich am 5. Mai landesweite Turniere darin statt, an denen das ganze Volk teilnehmen konnte. Der offizielle Titel "Hwarang" wurde verliehen, nachdem die Prüfung zum Lehrergrad in der Kampfkunst bestanden war. Dazu war eine 10-jährige Ausbildung erforderlich. Der Hwarang bekam nach seiner Ernennung zumeist das Kommando über 500 bis 5000 Schüler oder ein anderes öffentliches Amt verliehen. Besonders verdiente Kämpfer wurden vom König gar zum "Kuk-Son" Ritter ernannt, was dem Rang eines Hwarang Meisters und Generals entsprach. Im sechsten Jahrhundert nach Chr. war die koreanische Halbinsel in drei Königreiche geteilt: Silla, Koguryo und Paekche. Silla, das kleinste Königreich im Süden sah sich stets Übergriffen seiner zwei wesentlich größeren und stärkeren Nachbarn ausgesetzt. Die Hwarang waren die treibende Kraft, die zur späteren Vereinigung der drei Königreiche führte.

Ehrenkodex der Hwarang

Der Ehrenkodex der Hwarang wurde im 30. Jahr der Regentschaft von König Chin-Hung forumliert. Zwei bekannte Hwarang Krieger, Kwi-San and Chu-Hang, suchten den berühmten Krieger und buddhistischen Mönch Wong-Gwang Bobsa, im Kusil Tempel auf dem Berg Unmun auf und baten ihn darum, Lebensregeln für den Alltag der gewöhnlichen Menschen aufzustellen, die ja gerade kein abgeschiedenes Mönchsleben führen konnten.Der Mönch kam dieser Bitte nach und gestaltete auf Grundlage Konfuzianischer und Buddhistischer Prinzipien die fünf Grundregeln:
  • Königstreue
  • Gehorsam den Eltern gegenüber
  • Aufrichtigkeit und Vertrauen untereinander
  • kein Rückzug im Gefecht
  • wohlbedachtes und gerechtes Töten
sowie die weiteren neun Tugenden Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Wohlwollen, Umsicht, Vertrauen, Güte, Rechtschaffenheit, Verlässlichkeit, Mut.

Die Hwarang folgten fortan dem Ehrenkodex bedingungslos. Als General Moon in einer Schlacht im Jahre 603 aus dem Hinterhalt angegriffen wurde und vom Pferd fiel, stürmten die zwei Hwarang-Krieger Kwi-San und Chu-Hang auf die Gegner zu mit dem Ausruf: "kein Rückzug im Gefecht!". Nachdem sie dem General ein Pferd überließen, töteten beide ein Vielzahl von Angreifern bevor sie beide "aus tausend Wunden blutend" starben. Der gelebte Ehrenkodex der Hwarang verhalf dem Königreich Silla und seinen Kampfkünsten zu großem Erfolg, wie es in vielen Legenden und volkstümlichen Geschichten erzählt wird. Dieser Kodex beeinflusste das koreanische Volk und seine Kultur im Laufe der Geschichte in großem Maße. Das Leben und die Taten der Hwarang zeugen von Mut, Ehre, Weisheit, Kultur, Mitgefühl und rechtschaffenem Verhalten, wie es nur wenige Menschen in der Weltgeschichte gezeigt haben. Die Hingabe und Aufopferung der Hwarang gründete sich auf Prinzipien, die Ego und Eigeninteresse bei weitem überragten. Der Kodex der Hwarang entspricht in etwa dem "Bushi-Do" (Weg des Kriegers) der Japanischen Samurai, der sich in der Zeit des feudalen Japans zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert unter den Samurai entwickelte. Zu diesem Zeitpunkt bestand der "Sesok Ogye" bereits 1000 Jahre.
Der erste berühmte Hwarang Held war Sa Da-Ham. Im jungen Alter von 15 Jahren führte er eine 1.000-Mann-Armee zur Unterstützung von Silla in einen Krieg gegen das benachbarte Königreich von Kara. Mit dieser Armee stürmte er im Jahre 562 die wichtigste Festung der Kara an. Dafür wurde er hoch gelobt und von König Chin Hung für seine Tapferkeit belohnt. Ihm wurden 300 Sklaven und ein großes Stück Land als Belohnung angeboten. Er entließ die Sklaven aber in die Freiheit und verzichtete auf das Land mit der Begründung, dass nur seinem Land dienen und sich nicht persönlich bereichern wollte. Er nahm jedoch einen kleinen, fruchtbaren Landstreifen an als eine Frage der Höflichkeit dem König gegenüber. Als jedoch sein bester Freund in der Schlacht getötet wurde, war Sa Da-Ham untröstlich. Als Jugendliche hatten sie sich geschworen, dass beide in den Tod gingen, sollte einer von Ihnen in der Schlacht fallen. Getreu seinem Versprechen, hungerte sich Sa Da-Ham zu Tode und demonstrierte damit seine Loyalität dem Gefährten gegenüber und die Einhaltung des Ehrenkodex der Hwarang.
  • Schaubild

    Hwarang Hyong
  • Ablauf

    1 mittelhoher schiebender Block mit dem Handballen in der Reiterstellung
    2 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
    3 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
    4 Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    5 aufwärts geführter Fauststoß in der L-Stellung
    6 mittelhoher Fauststoß in der festen Stellung
    7 abwärts geführter Schlag mit der Handkante in der Vertikalstellung
    8 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    9 tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung
    10 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    11a in Vorbereitung auf den seitlichen Durchstichtritt mit dem vorderen Bein
    11b mittelhoher seitlicher Durchstichtritt
    12 mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der L-Stellung
    13 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    14 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    15 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    16 Stich mit der geraden Speerhand in der Gangstellung
    17 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    18 hoher runder Tritt
    19a hoher runder Tritt
    19b mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    20 tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung
    21 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung
    22 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung
    23 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung
    24 druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung
    25 seitlicher Stich mit dem Ellbogen in der L-Stellung
    26 hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung
    27 hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung
    28 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    29 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
  • ORIGINALFORM 1965

    der original Text aus dem Buch "TAEKWON-DO – the art of self-defence"
    by Choi, Hong-Hi (erste englische Ausgabe,1965)
    Anm.: der Stand der Hyong im Jahre 1965 ist maßgeblich für die traditionellen Taekwon-Do Stile

    Erläuterung der Abkürzungen im Text:)

    R.B.stance (right back stance), L.B.stance (left back stance)
    L.F.stance (left front stance), R.F.stance (right front stance)
    L.S. (low section), M.S. (middle section), H.S. (high section)

  • neue Techniken in dieser Form

    mittelhoher schiebender Block mit dem Handballen in der Reiterstellung
    aufwärts geführter Fauststoß in der L-Stellung
    abwärts geführter Schlag mit der Handkante in der Vertikalstellung
    in Vorbereitung auf den seitlichen Durchstichtritt mit dem vorderen Bein
    hoher runder Tritt
    mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung
    seitlicher Stich mit dem Ellbogen in der L-Stellung
    hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung
  • alle Techniken dieser Form

    mittelhoher schiebender Block mit dem Handballen in der Reiterstellung
    mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
    Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    aufwärts geführter Fauststoß in der L-Stellung
    mittelhoher Fauststoß in der festen Stellung
    abwärts geführter Schlag mit der Handkante in der Vertikalstellung
    mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung
    in Vorbereitung auf den seitlichen Durchstichtritt mit dem vorderen Bein
    mittelhoher seitlicher Durchstichtritt
    mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der L-Stellung
    mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    Stich mit der geraden Speerhand in der Gangstellung
    hoher runder Tritt
    mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung
    druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung
    seitlicher Stich mit dem Ellbogen in der L-Stellung
    hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung