Hwarang
aufblühende Jugend

29 Bewegungen
화랑

花

Die Hwarang Bruderschaft
Namensgeber dieser Form sind die "Hwarang" (übers.: "Bruderschaft der blühenden Jugend"), der Legende nach Elitekämpfer aus den Reihen junger Adelssöhnen der Silla-Dynastie.
Die heroische Darstellung ihrer Heldentaten und die Härte Ihrer Ausbildung ist jedoch nicht unumstritten. Viele sehen darin eine Propaganda des wiedererstarkten Südkorea in der Nachkriegszeit. Gerade in koreanischen Kampfkunstkreisen beruft man sich gerne auf das heroische Wirken der Hwarang, das die Ethik, Moral und Technik der heutigen Kampfkünste begründet habe. Dabei ist es nicht bestritten, dass es die Organisation der "Hwarang" gab. Lediglich die heutige heldenhafte Darstellung von Ausbilung und Kampfeskraft darf in Zweifel gezogen werden. Die Hwarang traten eher eher kulturell und spirituell in Erscheinung, als miltärisch.
Gleichwohl folgt in den nächsten Passagen die "offizielle", heldenhafte Version der Geschichte der Hwarang, wie sie in Südkorea dargestellt wird.
Um 576 nach Christus wurden ausgewählte junge Männer auf Wunsch von König Chin Hung einem Spezialtraining unterzogen. Dazu gehörte die Schulung in Kriegskunst, Kampf, Bogenschießen und Streitwagen fahren, aber auch in Kunst, Literatur und Wissenschaft. Die Ausbildung beinhaltete auch ein äußerst hartes körperliches Training. So mussten Hwarang-Anwärter im Winter Flüsse durchschwimmen und schwierige Berge besteigen, was insbesondere auch ihren Willen und ihr Durchhaltevermögen stählen sollte. Die Hwarang nahmen sich einer traditionsreichen koreanischen Art des Fußkampfes an, dem Subak, und entwickelten es zur Kunst des Taek-kyon weiter, dem Vorläufer des Taekwon-Do in Korea. Der unbewaffneter Nahkampf basierte auf den buddhistischen Prinzipien des Um-Yang (Yin-Yang), sprich der Philosophie der Gegensätze. So entwickelte sich ein Kampfstil, der eine Dualität von harten und weichen, geradlinigen und kreisförmigen Techniken aufwies. Man sagte in der damaligen Zeit den Hwarang-Kriegern nach, dass Ihr Fauststöße gegnerische Holzschilde durchbohren konnten. Ihr Beintechniken seien darüber hinaus so schnell gewesen, dass sie ihren Gegnern wie Schwerthiebe vorkamen. In den folgenden Dynastien wurde Taek-kyon zur Grundausbildung aller Soldaten gemacht und es fanden jährlich am 5. Mai landesweite Turniere darin statt, an denen das ganze Volk teilnehmen konnte. Der offizielle Titel "Hwarang" wurde verliehen, nachdem die Prüfung zum Lehrergrad in der Kampfkunst bestanden war. Dazu war eine 10-jährige Ausbildung erforderlich. Der Hwarang bekam nach seiner Ernennung zumeist das Kommando über 500 bis 5000 Schüler oder ein anderes öffentliches Amt verliehen. Besonders verdiente Kämpfer wurden vom König gar zum "Kuk-Son" Ritter ernannt, was dem Rang eines Hwarang Meisters und Generals entsprach. Im sechsten Jahrhundert nach Chr. war die koreanische Halbinsel in drei Königreiche geteilt: Silla, Koguryo und Paekche. Silla, das kleinste Königreich im Süden sah sich stets Übergriffen seiner zwei wesentlich größeren und stärkeren Nachbarn ausgesetzt. Die Hwarang waren die treibende Kraft, die zur späteren Vereinigung der drei Königreiche führte.
Ehrenkodex der Hwarang
- Königstreue
- Gehorsam den Eltern gegenüber
- Aufrichtigkeit und Vertrauen untereinander
- kein Rückzug im Gefecht
- wohlbedachtes und gerechtes Töten
Die Hwarang folgten fortan dem Ehrenkodex bedingungslos. Als General Moon in einer Schlacht im Jahre 603 aus dem Hinterhalt angegriffen wurde und vom Pferd fiel, stürmten die zwei Hwarang-Krieger Kwi-San und Chu-Hang auf die Gegner zu mit dem Ausruf: "kein Rückzug im Gefecht!". Nachdem sie dem General ein Pferd überließen, töteten beide ein Vielzahl von Angreifern bevor sie beide "aus tausend Wunden blutend" starben. Der gelebte Ehrenkodex der Hwarang verhalf dem Königreich Silla und seinen Kampfkünsten zu großem Erfolg, wie es in vielen Legenden und volkstümlichen Geschichten erzählt wird. Dieser Kodex beeinflusste das koreanische Volk und seine Kultur im Laufe der Geschichte in großem Maße. Das Leben und die Taten der Hwarang zeugen von Mut, Ehre, Weisheit, Kultur, Mitgefühl und rechtschaffenem Verhalten, wie es nur wenige Menschen in der Weltgeschichte gezeigt haben. Die Hingabe und Aufopferung der Hwarang gründete sich auf Prinzipien, die Ego und Eigeninteresse bei weitem überragten. Der Kodex der Hwarang entspricht in etwa dem "Bushi-Do" (Weg des Kriegers) der Japanischen Samurai, der sich in der Zeit des feudalen Japans zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert unter den Samurai entwickelte. Zu diesem Zeitpunkt bestand der "Sesok Ogye" bereits 1000 Jahre.
Schaubild
Ablauf
1 mittelhoher schiebender Block mit dem Handballen in der Reiterstellung 2 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung 3 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung 4 Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung 5 aufwärts geführter Fauststoß in der L-Stellung 6 mittelhoher Fauststoß in der festen Stellung 7 abwärts geführter Schlag mit der Handkante in der Vertikalstellung 8 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung 9 tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung 10 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung 11a in Vorbereitung auf den seitlichen Durchstichtritt mit dem vorderen Bein 11b mittelhoher seitlicher Durchstichtritt 12 mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der L-Stellung 13 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung 14 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung 15 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung 16 Stich mit der geraden Speerhand in der Gangstellung 17 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung 18 hoher runder Tritt 19a hoher runder Tritt 19b mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung 20 tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung 21 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung 22 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung 23 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung 24 druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung 25 seitlicher Stich mit dem Ellbogen in der L-Stellung 26 hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung 27 hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung 28 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung 29 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung ORIGINALFORM 1965
der original Text aus dem Buch "TAEKWON-DO – the art of self-defence"
by Choi, Hong-Hi (erste englische Ausgabe,1965)
Anm.: der Stand der Hyong im Jahre 1965 ist maßgeblich für die traditionellen Taekwon-Do StileErläuterung der Abkürzungen im Text:)
R.B.stance (right back stance), L.B.stance (left back stance)
L.F.stance (left front stance), R.F.stance (right front stance)
L.S. (low section), M.S. (middle section), H.S. (high section)neue Techniken in dieser Form
mittelhoher schiebender Block mit dem Handballen in der Reiterstellung aufwärts geführter Fauststoß in der L-Stellung abwärts geführter Schlag mit der Handkante in der Vertikalstellung in Vorbereitung auf den seitlichen Durchstichtritt mit dem vorderen Bein hoher runder Tritt mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung seitlicher Stich mit dem Ellbogen in der L-Stellung hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung alle Techniken dieser Form
mittelhoher schiebender Block mit dem Handballen in der Reiterstellung mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung Zwillingsblock mit beiden Unterarmen in der L-Stellung aufwärts geführter Fauststoß in der L-Stellung mittelhoher Fauststoß in der festen Stellung abwärts geführter Schlag mit der Handkante in der Vertikalstellung mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung tiefer Block mit der Elle in der Gangstellung in Vorbereitung auf den seitlichen Durchstichtritt mit dem vorderen Bein mittelhoher seitlicher Durchstichtritt mittelhoher seitlicher Schlag mit der Handkante in der L-Stellung mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung Stich mit der geraden Speerhand in der Gangstellung hoher runder Tritt mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der L-Stellung druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung seitlicher Stich mit dem Ellbogen in der L-Stellung hoher seitlich-frontaler Block mit der Speiche in der geschlossenen Stellung