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Toi-Gye

zurückfließendes Wasser

Weiß-Gelbgurt

37 Bewegungen

퇴계

hangul
Laufdiagramm

退溪

hanja
Hyongmotiv
Yi-Hwang (1501-1570)

Toi-Gye ist der Schriftstellername des Gelehrten Yi Hwang, der neben seinem Zeitgenossen Yi-I (vgl. Yul-Gok Hyong) eine Autorität des Neo-Konfuzianismus in Korea darstellte. Er galt als Wunderkind, da er bereits in jungen Jahren tiefe Einsicht in die philosophischen Lehren erlangte und als Poet erfolgreich war. Sein beliebtestes Thema als Autor war die Schönheit der Natur, der Berge und Flüsse. Sein berühmtestes Werk war das Gedicht Yadang (Teich im Wind)

Im Alter von 33 widmete sich Yi Hwang verstärkt politischen Themen und bekleidete bis zu seinem Tod mit 70 Jahren viele öffentliche Ämter und Positionen. Da er sich jedoch oft von politischen Machtspielchen enttäuscht sah, entledigte er sich seines Amtes, wenn es ihm mit seinen moralischen Grundsätzen unvereinbar erschien. Daher brachte er es Zeit seines Lebens auf 29 Positionen im öffentlichen Dienst. Während seiner gesamten Lebenszeit widmete er sich jedoch ununterbrochen seinen eigenen Studien und dem Unterricht seiner Schüler.

Die 37 Bewegungen der Hyong beziehen sich nach offizieller Sichtweise auf den Geburtsort von Yi-Hwang auf dem 37. Breitengrad.1) Das Laufschema ist das Zeichen für das Wort "Gelehrter".

An mancher Stelle wird spekuliert 2), dass die Doppelarmtechniken der Toi-Gye Übungsform Yi-Hwangs Philosophie von Qi und Li darstellen: Während ein Arm die Technik dominiert, unterstützt der andere Arm ihre Ausführung.


1) eine andere Sichtweise beitet Stuart Anslow in seinem Buch "From Creation To Unification". Er stellt auf die 37 Jahre ab, in denen Yi Hwang eine einflußreiche Person in seinem öffentlichen politischen Wirken war (vom 33. bis zum 70. Lebensjahr)
2) Taekwon-Do, the way to success - Paul van Beersum

Der Neokonfuzianismus ist eine religiös-philosophische Lehre, deren Ursprünge im Konfuzianismus (儒教 Rújiào) liegen, die jedoch auch starke Einflüsse aus Buddhismus (佛教 Fójiào) und Daoismus (道教 Dàojiào) aufweist. Der Neokonfuzianismus setzte sich seit dem 10. Jahrhundert in China an die Stelle des Buddhismus.

Der Grund, warum er dem Konfuzianismus zugeordnet wird, liegt darin, dass sich die Vertreter dieser Richtung auf klassische konfuzianische Schriften bezogen. Die neokonfuzianische Neuorientierung in der familiären Rollenverteilung wirkt bis heute nach: Die Werte Loyalität, Kindespietät, Keuschheit und pflichtbewusstes Handeln sind noch heute jedem Chinesen und Koreaner als Verhaltensnorm vertraut.

In Korea, das den Konfuzianismus schon sehr früh importiert hatte, sind besonders Yi Hwang (1501–70) und Yi I (1536–84) hervorzuheben, die die Lehren des chinesischen Neokonfuzianismus studierten und weiterentwickelten. In der Folgezeit entwickelten sich in Korea unterschiedliche Schulen, die sich teilweise stark bekämpften, was auch Auswirkungen auf die innenpolitische Entwicklung hatte.

Als einer der wichtigsten Vertreter des Neokonfuzianismus gilt Zhu-Xi. Er lebte von 1130-1200 zur Zeit der Song-Dynastie. Seine Bedeutung liegt in der Gründung der dualistischen Philosophe mit den zwei begriffen "Li" (Ordnungsprinzip und "Qi" (Materie).

Die Philosophie des Zhu-Xi basiert auf einem dualistischen Weltbild. Li, das kosmische Ordnungsprinzip, ist der Grund wodurch alles – auch der Mensch – existiert. Es ist in allen Dingen vorhanden. In der Pflanze, in den Tieren und selbstverständlich auch im Menschen. Das Menschliche, der Geist des Menschen, ist mit Li identisch, eben weil der Mensch in seinem Wesen Teil dieses kosmischen Ordnungsprinzips ist. Wesentlich ist auch, dass für Zhu-Xi alle Menschen grundsätzlich gut sind. Dieses positive Menschenbild lässt sich wiederum dadurch erklären, weil in jedem Menschen Li bereits vorhanden ist. Das heißt: Jeder Mensch hat Anteil am kosmischen Ordnungsprinzip – und hat dadurch Anteil am Guten. Um das Gute, das Li, welches in jedem von uns ist, auch zu erkennen, bedarf es jedoch moralischen Bewusstseins. Dieses wird durch das Befolgen des konfuzianischen Moral-und Sittenkodex erreicht. Dazu gehören unter anderem eine (ebenfalls moralisch) gute Erziehung, sowie das Studium der Bücher. Letzteres erklärt nun auch, warum Zhu-Xidaran ging, den Kanon zu erweitern.“
Das Gegenteil zu Li – und doch tritt es in der Welt mit Li gemeinsam auf – ist Qi, die Materie. Qi gibt den Menschen sowie den Tieren, aber auch den Dingen jeweils eine bestimmte Körperlichkeit. Durch Qi hat jedes Wesen eine bestimmte Erscheinungsform, die ihn von anderen unterscheidet. Li, das Ordnungsprinzip, kann ohne Qi sein, aber Qi nicht ohne Li.

Quelle: Konfuzianismus: Philosophie, Ethik, Geschichte und Gegenwart - Martin Mohrenz

  • Schaubild

  • Ablauf

    1 mittelhoher Block mit der Speiche in der L-Stellung
    2 tiefer Stich mit der hinteren umgedrehten Speerhand in der Gangstellung
    3 Kombinationsblock: hoher Block mit der Elle, tiefer Block mit dem Unterarm in der geschlossenen Stellung
    4 mittelhoher Block mit der Speiche in der L-Stellung
    5 tiefer Stich mit der hinteren umgedrehten Speerhand in der Gangstellung
    6 Kombinationsblock: hoher Block mit der Elle, tiefer Block mit dem Unterarm in der geschlossenen Stellung
    7 druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung
    8 hoher vertikaler Doppelfauststoß in der Gangstellung
    9 mittelhoher frontaler Schnapptritt
    10 mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    11 mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der Gangstellung
    12 seitlicher Stich mit beiden Ellbogen in der geschlossenen Stellung
    13 gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    14 gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    15 gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    16 gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    17 gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    18 gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    19 tiefer schiebender Block mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    20 Kopf greifen in der Gangstellung
    21 nach oben ausgeführter Kniestoß
    22 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    23 frontaler Schnapptritt
    24 hoher Stich mit der flachen Speerhand in der Gangstellung
    25 mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    26 frontaler Schnapptritt
    27 hoher Stich mit der flachen Speerhand in der Gangstellung
    28 hoher rückwärtiger Schlag mit dem Faustrücken des hinteren Arms zusammen mit einem tiefen Elleblock des vorderen Arms in der L-Stellung
    29 druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Kreuzstellung
    30 hoher Block mit beiden Unterarmen in der Gangstellung
    31 tiefer Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    32 kreisförmiger Block mit der Speiche in der Gangstellung
    33 tiefer Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    34 kreisförmiger Block mit der Speiche in der Gangstellung
    35 kreisförmiger Block mit der Speiche in der Gangstellung
    35 kreisförmiger Block mit der Speiche in der Gangstellung
    36 kreisförmiger Block mit der Speiche in der Gangstellung
    37 mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung
  • ORIGINALFORM 1965

    der original Text aus dem Buch "TAEKWON-DO  – the art of self-defence"
    by Choi, Hong-Hi (erste englische Ausgabe,1965)
    Anm.: der Stand der Hyong im Jahre 1965 ist maßgeblich für die traditionellen Taekwon-Do Stile

    Erläuterung der Abkürzungen im Text:)

    L.S. (low section), M.S. (middle section), H.S. (high section)
    R.B.stance (right back stance), L.B.stance (left back stance)
    L.F.stance (left front stance), R.F.stance (right front stance)
    L.I. forearm (left inner forearm), R.I forearm (right inner forearm)
    L.O. forearm (left outer forearm), R.O. forearm (right outer forearm)
    L.F.S. finger (left flat spear finger), R.F.S. finger (right flat spear finger)
    R.D.forearm (right double forearm)

  • neue Techniken in dieser Form

    tiefer Stich mit der hinteren umgedrehten Speerhand in der Gangstellung
    rück-seitlicher Schlag mit dem Faustrücken in der geschlossenen Stellung
    druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung
    seitlicher Stich mit beiden Ellbogen in der geschlossenen Stellung
    gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    tiefer schiebender Block mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    Kopf greifen in der Gangstellung
    nach oben ausgeführter Kniestoß
    hoher Stich mit der flachen Speerhand in der Gangstellung
    hoher rückwärtiger Schlag mit dem Faustrücken in der L-Stellung
    druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Kreuzstellung
    tiefer Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
  • alle Techniken dieser Form

    mittelhoher Block mit der Speiche in der L-Stellung
    tiefer Stich mit der hinteren umgedrehten Speerhand in der Gangstellung
    rück-seitlicher Schlag mit dem Faustrücken in der geschlossenen Stellung
    druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Gangstellung
    hoher vertikaler Doppelfauststoß in der Gangstellung
    mittelhoher frontaler Schnapptritt
    mittelhoher Fauststoß in der Gangstellung
    mittelhoher Fauststoß mit dem hinteren Arm in der Gangstellung
    seitlicher Stich mit beiden Ellbogen in der geschlossenen Stellung
    gleichförmiger Block mit beiden Ellen in der Reiterstellung
    tiefer schiebender Block mit beiden Unterarmen in der L-Stellung
    Kopf greifen in der Gangstellung
    nach oben ausgeführter Kniestoß
    mittelhoher Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    frontaler Schnapptritt
    hoher Stich mit der flachen Speerhand in der Gangstellung
    hoher rückwärtiger Schlag mit dem Faustrücken in der L-Stellung
    druckvoller Block mit den gekreuzten Fäusten in der Kreuzstellung
    hoher Block mit beiden Unterarmen in der Gangstellung
    tiefer Schutzblock mit beiden Handkanten in der L-Stellung
    kreisförmiger Block mit der Speiche in der Gangstellung
    mittelhoher Fauststoß in der Reiterstellung

Anmerkungen:
die Laufarten in den verschiedenen Schulen und Verbänden haben sich mit der Zeit in Teilen verändert. Abweichungen finden sich in der Ausführungs­geschwindigkeit, bei Schrittstellungen und in einzelnen Techniken. Videos aus dem Internet können daher nur als Anhaltspunkt dienen, es gelten immer die Ausführungen im Unterricht. Nur diese haben bei Prüfungen, Lehrgängen und Meisterschaften im zugehörigen Verband Bestand.

die W-förmigen Blöcke:
Ein markantes Merkmal dieser Form sind die sechs W-förmigen Blöcke hintereinander. Dieser Bewegungsstrang soll dem Aufbau von Kraft im Schultergürtel und im Nacken dienen sowie die Gegenrotation von Rumpf und Becken schulen. Bei der Ausführung ist daher darauf zu achten, dass die Arme in der W-Position bleiben und die Blocks mit kräftigem Zug erfolgen. Der Innenblock mit dem vorderen Arm hat dabei Priorität. In der Ausholbewegung ist das Bein in die Richtung des gedachten Gegners vorzustrecken wie im Bild von Kwon, Jae-Hwa perfekt dargestellt. Dadurch kommt es zu der erwünschten maximalen Gegendrehung von Hüft- zu Schultergürtel. Das Absetzen des Beins erfolgt in einer Stampfbewegung zeitgleich mit der der Ausführung der Blocktechnik. Um diese Ausführung zu ermöglichen, darf das Bein nicht zu weit nach oben gezogen werden, damit die horizontale Bewegungsachse des Schultergürtels erhalten bleibt.

Kreisblöcke:
im Video oben führt Meister John Chung die letzten drei Kreisblöcke am Ende der Form (Bew. 34, 35, 36) allesamt in die rechte Ecke aus. In der Formenschule von Meister Kwon, Jae-Hwa wird der linke Kreisblock aus Bewegung Nummer 35 aber in die linke Ecke ausgeführt. Desweiteren erfolgt die Ausholbewegung für die Kreisblöcke bei der KWON Methode mit beiden um 180° horizontal zur Seite gestreckten Armen.

Anwendungs­möglich­keiten in der Selbst­verteidigung

Viele Anwendungsmöglichkeiten der Techniken erschließen sich von selbst, soweit es sich um die gängigen Block, Konter und Angriffsbewegungen handelt. Andere Bewegungen verraten ihre Einsatzmöglichkeiten nicht auf Anhieb. Dazu gehört sicherlich die zwölfte Bewegung der Form, dem seitlich ausgestellten doppelten Ellbogen. Man findet diese Technik bereits in alten Karate Kata Pinan/ Heian Sandan, so dass hierzu eine große Palette an Anwendungs­möglichkeien erarbeiten wurden.

Achtung! Üben Sie diese Techniken nicht ohne fachliche Anleitung, da speziell bei Partnerübungen eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr besteht.
  • Bewegung 12

    doppelter seitlicher Ellbogen
    Foto: http://sonkal.taekwondo.cz/
  • Als Abwehrtechnik

    gegen Überraschungsangriff, beide Hände sind in der Hosentasche (zu Übungszwecken im Gurt) eingespannt
    Quelle: www.youtube.com/watch?v=-eZEUyqfcV4
  • als Ellbogenstreckhebel

    dabei wird der Angreiferarm gegriffen, während man sich auf der Außenseite befindet. Quelle: www.youtube.com/watch?v=-eZEUyqfcV4
  • als Ellbogenstreckhebel (Var 2)

    Bei Variante 2 wird der Angreiferarm gegriffen, während man sich auf der Innenseite befindet. Danach erfolgt ein Schritt außen am Gegner vorbei, um aus der gefährlichen Innenseite Position herauszukommen. Der Gegner wird dabei in die Gegenrichtung gezogen. Quelle: www.youtube.com/watch?v=-eZEUyqfcV4
  • als "Schwitzkasten"

    Quelle: www.youtube.com/watch?v=-eZEUyqfcV4

Unterschiede in der Chang-Hon Hyong und in der ITF Tul

Traditionelle Hyong:

Hadan Makgi & Sangdan Pakkuro Makgi
Techniken 3 und 6
Quelle: John Chung Taekwon-Do

ITF Tul:

dung joomuk yopdwi taerigi
Techniken 3 und 6
Quelle:http://sonkal.taekwondo.cz/
Während in der traditionellen Schule ein Kombinationsblock mit beiden Ellen ausgeführt wird,
wurde diese Technik in der ITF Version in einen Faustrückenschlag zur Rückseite umgewandelt.

Traditionelle Hyong:

dwijibo gwansu tulki
Techniken 2 und 5
Quelle: John Chung Taekwon-Do

ITF Tul:

dwijibun sonkut najunde bandae tulki
Techniken 2 und 5
Während in der traditionellen Schule die Gegenzughand zum Angriff mit den Fingerspitzen offen zurückgezogen wird, findet man häufig auch die Ausführung der Rückzugbewegung mit der geschlossenen Faust, wie es auch bei der ITF gebräuchlich ist. Dieser Unterschied ist jedoch nicht nur optischer Natur, dadurch ändert sich die Anwendung der Technik gravierend: Während die offene Rückzugshand den Block eines eventuellen Gegenangriffs ermöglicht, symbolisiert das Zurückziehen mit der geschlossenen Faust ein Festhalten und Heranziehen des Gegners. Dies verstärkt nicht nur die Schlagwirkung sondern bringt den gegnerischen Angreifer auch aus der Balance.

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