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Momentaufnahme eines freien Kampfes (Marcel Milde und Claus Moos)
(c) Olaf Danappel | 28. Juni 2014 | Garmisch

CHAYU TAE­RYON

der freie Kampf in der Taekwondo Kampfkunst

Der Freikampf  (Chayu Taeryon) stellt die anspruchsvollste Partnerübung in der traditionellen Taekwondo Kampfkunst dar. Anders als in der Selbstverteidigung erfolgt diese Art der sportlichen Auseinandersetzung im beiderseitigen Einverständnis. Beide Kämpfer stimmen der Auseinandersetzung vor dem Kampf zu, so dass eine Art Duell-Situation entsteht. In der Selbstverteidigung hingegen erwehrt man sich eines Angriffs, den man nicht provoziert hat und daher auch nicht erwarten durfte. Deshalb bieten beide Szenarien der Auseinandersetzung ein anderes Bild, unterliegen anderen Regeln und bedürfen einer separaten Übung.

Der Freikampf ist die unmittelbare, übereinstimmende und von beiden Kontrahenten gewollte Konfrontation. Mit kopfhohen Beintechniken* und Sprüngen versuchen beide, das Kampfgeschehen für sich zu bestimmen. Dabei sind Ausweich-, Block- und Konterbewegungen genauso erforderlich, wie Taktieren und gutes Timing.

Der Kampf im Taekwon-Do fördert auf diese Weise Ausdauer, Kreativität und Wahrnehmungsfähigkeit. Man erlernt die Fähigkeit, reflexartig und entsprechend auf unvorhersehbare Aktionen zu reagieren.

Da der Freikamp ohne Schutzausrüstung ausgetragen wird, ist es unerlässlich, alle Tritte unmittelbar vor dem Partner abzustoppen - die Ausführung der Fußtechniken mit vollem Kontakt würden ein zu hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Der Verzicht auf  Schlagkontakt soll zudem die Disziplin, Fairness und Höflichkeit - auch im Rahmen einer Auseinandersetzung- bewahren.


*als Handtechnik ist übrigens lediglich der Fauststoß zur Körpermitte erlaubt, da im Taekwondo der Gebrauch und die Vervollkommnung der hohen Tritte und Sprünge forciert werden soll.