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Kurs­inhalte

Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen | Intensivkurse

Unser Ziel ist es, Frauen und Mädchen mit dem Wunsch nach mehr Eigenschutz das beste verfügbare Konzept anbieten zu können. Dazu arbeiten wir fortwährend die aktuellsten Erkenntnisse und Entwicklungen in unsere Kurse ein. Das Ergebnis ist ein Programm bestehend aus den wirkungsvollsten Techniken der modernen Selbstverteidigung kombi­niert mit der Schulung von Achtsamkeit, Gefahrenprävention und Deeskalation. Zudem vermitteln wir, wie man sich bereits gegen alltägliche, oft unterschwellige Grenzüberschreitungen zur Wehr setzt.Unsere Kurse fördern insbesondere eine selbstsichere Ausstrahlung, denn eines ist sicher:

Täter suchen Opfer, keine Gegner!

Eine große Rolle spielt die Prävention, also das vorausschauende Handeln, um einem eventuellen Übergriff schon so weit wie möglich im Vorfeld entgegenzuwirken. 

Vereinfacht gesagt ist die beste Methode, einem Übergriff zu entgehen, nicht da zu sein, wenn er passiert! Daher kommt dem Erkennen und Vermeiden von potentiell gefährlichen Situationen im Sinne von „ Ach es sind nur ein paar Straßen, da gehe ich doch zu Fuß!“ (um drei Uhr Nachts!) eine große Bedeutung zu! Und findet man sich dann tatsächlich in einem sexuell motivierten Übergriff wieder, sollte die größte Anstrengung darauf gelegt werden, der Situation möglichst schnell zu entkommen! Vor einem Angreifer zu fliehen ist wesentlich weiser, als es auf eine Auseinandersetzung mit ihm ankommen zu lassen. Der Schutz des eigenen Leib und Lebens muss an erster Stelle stehen!
Auch auf die Gefahr hin, Handtasche, Handy oder Geldbeutel zu verlieren, sollte einer schnellen Flucht durch Wegrennen der absolute Vorzug gegeben werden! Mit offenen Augen und wachsam durch die Welt gehen, hilft uns gefährliche Situationen früh zu erkennen und entmutigt einen potentiellen Angreifer im Vorfeld! Wirken wir dagegen abgelenkt oder beschäftigt und damit unsere Umgebung gegenüber unaufmerksam, werden wir zur interessanteren Zielscheibe. Ein guter Tipp ist es, immer so zu wirken, als hätte man einen konkreten Auftrag zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort aufzutauchen. Diese Zielbestimmtheit im Auftreten verunsichert einen möglichen Angreifer unterbewusst. Idealerweise ist man in einer unsicheren Gegend zu und einer unsicheren Zeit natürlich mit Begleitung unterwegs. Es ist sicherlich auch hilfreich, wenn man sich im Vorfeld schon Gedanken über einen sicheren Rückweg macht und sich gegebenenfalls mit Freunden abstimmt. Dass ein exzessiver Gebrauch von Alkohol oder gar Drogen in der Öffentlichkeit ein erheblicher Nachteil für unsere Wehrhaftigkeit sein kann, versteht sich fast von selbst. Den eigenen Instinkten vertrauen ein wichtiger Aspekt ist, den eigenen Instinkten Gehör zu geben. Bemerken wir ein auffälliges Verhalten sollten wir nicht darüber hinweg schauen sondern unseren Instinkten vertrauen und entsprechend reagieren. Fühlt man sich in einer Situation bedroht, sollte man auch seine Hemmungen überwinden und ganz offen und unverblümt Dritte um Hilfe fragen und möglichst schnell das Weite suchen. Man sollte immer so wirken, als hätte man gerade eine konkrete und wichtige Mission.

Bitte nicht freundlich!

Wir raten zu einem gesundes Misstrauen gegenüber Fremden. Man sollte sich nicht "aus Höflichkeit" in ein Gespräch verwickeln lassen und damit die eigene Sicherheit gefährden. Vielmehr sollte man auf das Bauchgefühl hören und einen aufdringlichen "Verehrer" ohne Zögern links liegen lassen! Ein unsicheres Lächeln kann falsch interpretiert werden, zeigen Sie also besser Ihre kalte Schulter! 

Achtsamkeit und Prävention

Inhalte der Selbstbehauptung

  • Die richtige Außenwirkung enfalten, Selbstsicherheit ausstrahlen.
  • Selbst­bestimmt­heit und Selbst­behaupt­ung: wie man sie bereits im Alltag übt und bestärkt.
  • Selbst­bewußt­sein pflegen und aufbauen.
  • Außen­grenzen ziehen und verteidigen.
  • Techniken der De-Eskalation bei drohendem Übergriff.
  • Durchsetzungsfähigkeit und Konfliktstärke.
  • Durchhaltevermögen, Abbau von Hemmungen und Angstmanagement.
  • Richtiges Einschätzen der eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten.
  • Erkenntnisse über typische Verhaltensmuster von Tätern.
  • Rollenspiele zum Erkennen eigener Verhaltens­weisen, die Einfallstore für Übergriffe darstellen könnten.

 

Im Notfall muss es funktionieren!

Anders als bei vielen Kursen, die von einem Vertreter einer einer bestimmten Kampfart abgehalten wird (zB Krav Maga, Wing Tsun, Karate, ...), haben wir unsere Techniken systemübergreifend aus allen modernen Konzepten Selbstverteidigung nach folgenden Gesichtspunkten ausgewählt:

Die Technik muss unter Stress funktionieren!

Dabei ist absolute Einfachheit Trumpf. Stress- und Adrenalinpegel erlauben nämlich keine komplizierten Techniken. Sie müssen vielmehr grobmotorisch funktionieren und einfach zu merken sein. Besonders wichtig ist es, dabei die Hemmungen vor dem Zuschlagen zu nehmen und einen Durchhaltewillen zu vermitteln. Der kämpferische Ur-Instinkt will geweckt werden! Einer heftigen und bedingungslosen Verteidigung im Ernstfall steht dann nichts mehr im Wege! Anders als in der Kampfkunst als Bewegungslehre gibt es hier keine Punkte für Ästhetik oder den Showeffekt, wirkungsvolle Selbst­verteidi­gung ist selten schön! Unsere Techniken haben wir zudem so ausgewählt, dass sie einer möglichst große Bandbreite an Angriffen standhalten. So stehen am Ende des Kurses einige wenige, dafür aber hocheffektive Techniken zur Verfügung, die jederzeit abrufbereit sind. In einer Stresssituation soll man nicht auch noch die Qual der Wahl haben.

Invidualität!

der dritte und wichtigste Punkt unserer Techniklehre ist es, die individuell beste Methode zu finden. Da jede Teilnehmerin über andere Voraussetzungen verfügt, was die körperlichen (Schnelligkeit, Schlagkraft, Reaktionsfähigkeit, Gewandtheit) aber auch die geistigen Möglichkeiten (Stressresistenz, Durchsetzungswillen, Hemmungen etc.), kann niemals eine Methode für alle gleich gut geeignet sein. Anhand einer Potentialanalyse loten wir die jeweiligen Möglichkeiten aus, um die individuell besten Verteidigungs- und Verhaltensmuster zu erkennen und zu fördern. So wird jede Teilnehmerin am Ende des Kurses den für sie individuell passenden Satz an Ver­tei­di­gungs­metho­den mit nach Hause nehmen! Deshalb bieten wir keine Massenveranstaltung an, sondern üben in kleinen Gruppen.

Keep it smart and simple!

Inhalte der Selbstverteidigung

  • effektive und schnelle Befreiung aus Fixierungen
    (Umklammerung, Festhalten) mit Konter
  • Effektivtest der eigenen Schlagkraft,
    Abbau der Hemmungen vor dem Zuschlagen (Kampfschrei!)
  • Kontaktübung (gegen Schlagpolster, Schutz­anzug, Übungspartner)
  • Übungen zur Steigerung von Durchhaltevermögen und Entschlossenheit
  • Stress- und Adrenalin Management
  • Verteidigung mit Gegenständen des Alltag
    (Regenschirm, Handtasche, Zeitung, Schlüsselbund,
    Schuhe mit Absatz, Nordic Walking Stock)
  • Empfehlungen zu handelsüblichen Abwehr­waffen
    wie Pfefferspray, Schrillalarm, Kubotan etc.
  • Nachstellen von Übergriffen in Rollenspielen
    und Besprechen verschiedener Taktiken
    (Belästigung auf der Straße, Auto, Aufzug, ...)
Mythen

rund um das Thema Selbstverteidigung kursieren viele Halbwahrheiten

Mythos 1: der Einfluß von Aussehen und Kleidung

Oft hört man in der Folge einer Vergewaltigung den Vorwurf, das Opfer habe den Täter durch aufreizende Kleidung geradezu provoziert. Schlimm genug, dass damit das Opfer eines Verbrechens im Nachhinein verhöhnt wird, Polizeistuidien zufolge ist das schlichtweg falsch! Das einzige, wonach ein potentieller Vergewaltiger wirklich Ausschau hält, ist die passende Gelegenheit. er wartet nicht darauf, bis eine Dame kommt, die ihm besonders gut gefällt – vielmehr sucht er nach dem besten Zeitpunkt, an dem es ihm gelingt, eine Frau zu überwältigen. Eine Frau muss sich also nicht anhören, SIE hätte die sexuelle Attacke durch Äußeres provoziert!

Mythos 2: die Angst vor dem unbekannten Täter

Entgegen einer allgemeinen Meinung ereignen sich 50 % der angezeigten Vergewaltigungen im eigenen Heim. 80 % der sexuell motivierten Übergriffe werden von „Freunden“, Nachbarn oder Familienmitgliedern begangen. Die täter stammen  dabei aus allen gesellschaftlichen Schichten, Altersgruppen und Herkunftsländern. Tatsächlich sind es nur 20 % der berichteten Fälle, in denen ein Unbekannter der Täter war. Es gilt also gerade das eigene Umfeld immer genau zu überprüfen!

Mythos 3: besonders gefährliche Orte

Oft liest man, dass Frauen bestimmte Plätze besser meiden sollten, weil es dort "besonders gefährlich" für Sie sei!
Als gefährliche Orte werden dann vor allem die Supermarktparkplätze, Büroparkplätze und Tiefgaragen genannt oder öffentliche Toiletten. Gegen eine pauschale Verunglimpfung dieser Orte sprechen zwei Dinge: zum einen erzeugt diese Darstellung eine übermäßige Angst vor diesen unumgänglichen und notwendigen Plätzen des täglichen Lebens. Zum wird dadurch verkannt, dass diesen Orten nicht per se gefährlich sind sondern nur unter bestimmten Begleitumständen. Diese Orte können tatsächlich riskant sein, wenn man sich dort allein und isoliert aufhält, womöglich noch Nachts. Das Problem ist dann aber nicht der Ort ´per se´ sondern seine Isoliertheit in dem Moment. Ein belebter Supermarktparkplatz ist untertags während der Geschäftszeiten daher überhaupt nicht als gefährlich anzusehen. Mitten in der Nacht kann das natürlich anders aussehen. Im Ergebnis lässt sich also feststellen, dass eine sinnvolle Einschätzung dazu führt, diese Orte dann am besten zu meiden, wenn sich sonst keine anderen „normalen“ Leute dort aufhalten. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass man diese Orten vorausschauend aufsuchen sollte. Speziell beim Einsteigen ins eigene Auto existiert ein erhöhtes Risiko, vor allem auf wenig frequentierten Parkplätzen.