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2012 | Lehrgangsreise USA

auf Einladung von Meister Kwon nahmen 13 Ingolstädter die Gelegenheit wahr, den Systemgroßmeister in seinem privaten Dojang in Portland (USA - Bundesstaat Oregon) für eine Lehrgangswoche zu besuchen. Den Reiseteilnehmern war bewusst, dass dies eine der anstrengendsten Wochen Ihres Lebens werden würde. Und sie sollten recht behalten...

Freitag, 12.10.2012: 

Die 13 Reiseteilnehmer trafen um 9 Uhr am Münchner Flughafen ein und genehmigten sich noch ein kleines Frühstück auf deutschem Boden. Die Reisegruppe war im wahrsten Sinne "bunt gemischt", denn von Gelb- Grün, Blau- und Rotgurten bis hin zum 2., 3. und 4. DAN war alles mit an Bord.
der lange Hinflug mit 2 stündigem Zwischenstopp in Toronto/ Kanada war nichts für ungeduldige... Insgesamt waren 17 Flugstunden zu bewältigen. Das Bordkino mit vielen aktuellen Filmen war hier ein kleines Trostpflaster... Durch die Zeitverschiebung von minus neun Stunden kamen wir gegen 8 Uhr abends Ortszeit in Portland an und fuhren mit Taxis in unser Hotel "Silver Cloud Inn" ganz in der Nähe von Meister Kwon´s Haus. Am selben Abend empfing uns Meister Kwon noch bei sich zuhause und stimmte uns auf die anstrengende Woche ein. Der 75 jährige Großmeister hatte für uns zwei Trainings mit je zwei Stunden Dauer täglich angesetzt, eines davon morgens (oft schon um 06:00 Uhr) und ein weiteres nachmittags. Was für uns schon ein sehr umfangreiches und anstrengendes Pensum war, war für Meister Kwon wohl nur ein kleines Aufwärmprogramm, denn die mit uns in Portland anwesende Hamburger Schule mit knapp 20 Leuten wurden in dieser Zeit ebenfalls 4 Stunden täglich vom Großmeister trainiert. Meister Kwon gab somit an den 7 Tage jeweils 8 Stunden täglich unterricht, was abermals seinen eisernen Willen bei der Verbreitung "seiner" Kampfkunst unter Beweis stellte.

2012 dojang

Trainiert wurde im privaten Dojang von Meister Kwon, das er umfangreich mit Souvenirs und Erinnerungsstücken aus den vergangenen 50 Jahren internationaler Taekwon-Do Arbeit dekoriert hat. In den Unterrichtsstunden wurden eine Vielzahl von Kombinationen (Bewegungsabläufe) eingeübt, die dann im Laufe der Woche zu einer großen "Mega"-Kombination und einer zweiten kleineren zusammengesetzt wurden. Insgesamt forderte Meister Kwon Körper und Geist mit knapp 30 dieser Bewegungsabläufe. Weiteres Highlight der Reise waren die zwei hohen DAN-Prüfungen, die Tobias I. (zum 4. DAN) und Veronika L. (zum 3. DAN) bevorstanden. Beide konnten die diversen Aufgaben am fünften Trainingstag mit Bravour bewältigen. Hervorzuheben ist die 17. Hyong von Veronika mit verbundenen Augen, wobei sie in der MItte der Übungsform "blind" ein am Boden liegendes Brett zerschlagen musste (Bewegung 27, Fauststoß nach unten). Beeindruckend war aber auch der Prüfungsbruchtest von Tobi, der in einer forlaufenden Bewegung Faust nach vorne (1 Brett) - Ellbogen nach hinten (2 Bretter) und Faust nach unten (3 Bretter) zeigte: die gesamte Aktion dauerte keine 2 Sekunden und 6 Bretter waren Geschichte.

 

Tobi I., Prüfung zum 4. DAN am 17. Oktober 2012

20121017 Tobi 4DAN

 

Veronika L., Prüfung zum 3. DAN am 17. Oktober 2012

20121017 Veronika 3DAN

Trotz der vielen Trainings war unsere muntere Gruppe nicht davon abzuhalten, diverse Ausflüge zu unternehmen. Im folgenden einige Impressionen von den Sightseeing-Trips zum Pazifikstrand, zur malerischen Benson-Bridge bei den Multnomah Falls und zum japanischen Garten in Portland.

 

Benson Bridge, Multnomah Falls

Multnomah Falls ist ein großer Wasserfall am oregonseitigen Columbia River Gorge. Der Fall ist zweistufig (165 m und 21 m) und hat eine Gesamthöhe von 189 Metern. Er befindet sich östlich von Troutdale zwischen Corbett und Dodson am Historic Columbia River Highway. Das Wasser stammt aus dem Larch Mountain. Ein Wanderweg führt zur Benson-Hängebrücke, die sich weit über dem unteren Wasserfall befindet. Der Weg führt weiter zu einer Plattform an der oberen Stufe des Wasserfalls. Der sich hier befindliche Larch-Aussichtspunkt erlaubt eine gute Übersicht über den Columbia River Gorge sowie den Little Multnomah (ein kleinerer Wasserfall). Die Brücke wurde nach Simon Benson benannt, einem Holzunternehmer und Förderer des Baus des Columbia River Highway, der 1914 die Brücke erbaut hatte. (Quelle: Wikipedia)

Pazifikstrand

mit unseren zwei Mietwägen fuhren wir zur Pazifikküste, so mancher erfrischte sich im Oktoberkühlen Ozean.

Portland Japanese Garden

Einer der authentischsten japanischen Gärten außerhalb Japans befindet sich mitten in den westlichen Hügeln Portlands. Das Gelände besitzt fünf verschiedene Gartenformen mit Bächen, die sich durch den Park schlängeln, sowie eine herrliche Aussicht auf den Mount Hood. (Quelle: belocal.de)

Portland Downtown

fast täglich nutzten wir die Gelegenheit zum Ausflug in die Innenstadt. Hierzu standen uns die günstige Trambahn "Streetcar" zur Verfügung oder der kostenlose Shuttle-Service des Hotels.

20. Oktober 2012 // das letzte Training...

2012 PL group

am Freitag nachmittag setzte Großmeister Kwon unser letztes gemeinsames Training an. Zum Abschluß musste jeder Teilnehmer die große Kombination vorführen, die der Meister die ganze Woche mit uns eingeübt hatte. Es wurde auch die aktuelle Hyong aller Teilnehmer noch einmal unter die Lupe genommen. Meister Kwon zeigte sich dabei sehr zufrieden mit den Leistungen der Ingolstädter Schule und lobte das Durchhaltevermögen und die Kraft der Teilnehmer. Zum Abschluß überreichten wir dem Großmeister ein Foto der Reisegruppe als Abschiedsgeschenk. Meister Kwon nahm sich zudem die Zeit, mit allen Teilnehmer ein Erinnerungsfoto zu schießen. Für ein letztes "good Bye" kam Meister Kwon dann eigens noch einmal in unser Hotel und wünschte uns eine gute Reise. Mit dem Rückflug nach Deutschland war die Reise jedoch noch nicht zuende, denn unmittelbar nach der Ankunft in Deutschland hieß es für die Teilnehmer noch rein in den Dobok (kor.: Trainingsanzug). Hier war noch eine große Gürtelprüfung mit Prüfungslehrgang angesetzt, was insgesamt noch einmal 4 1/2 Stunden Anstrengung bedeutete. Erst jetzt war die Reise offiziell zuende. Das war der krönenden Abschluß dieser Woche, der zeigte, aus welchem Holz die Reiseteilnehmer geschnitzt sind!

 

Text: Claus Moos

Fotos: Dr. Georg Ulrich Kessler, Peter Martinek