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2015

Jahresrückblick über die Ereignisse rund um die KWON Kampfkunstschule


50 Jahre TKD Jubiläum

Großmeister Kwon, Jae-Hwa hat nach exakt 50 Jahren seine Arbeit in Deutschland abgeschlossen. Er besuchte von 23.-25. Oktober 2015 noch einmal die Stationen der Good-Will-Tour 1965, die den offiziellen Start für Taekwon-Do in Deutschland markierte. Seit dieser Zeit widmete sich Kwon, Jae-Hwa unentwegt dem Aufbau, der Verbreitung und der Perfektionierung dieser Kampfkunst in Deutschland. Unzählige Schulen und Gruppen entstanden in dieser Zeit. Diejenigen, die bis zuletzt loyal seinen Weg mitgingen, begleiteten ihn auf der letzten Tour durch Deutschland, die das offizielle Ende seiner Aufbauarbeit markiert. Erfreulicherweise hat der Meister verkündet, dass er auch weiterhin für Seminare in seiner Wahlheimat USA zur Verfügung steht, da er nach wie vor bei besten Kräften und Gesundheit ist und noch "viele Ideen" hat. 

 

  • Kempten

    23. Oktober 2015

    nach der Landung in Frankfurt war Kempten die erste Lehrgangs-Station der 50-Jahre-Jubiläumstour von Meister Kwon.
    Kempten
  • Kaufbeuren

    24. Oktober 2015

    am Samstag, den 24. Oktober war um 6.00 morgens ein Fototermin angesetzt.
    Kaufbeuren
  • München

    24. Oktober 2015

    ein weiterer Fototermin fand in München statt, in der Kaiserstraße 7. An dieser Adresse stand früher die erste deutsche Schule, in der Meister Kwon einen Lehrauftrag hatte.
    München
  • Fürth

    24. Oktober 2015

    die Fürther Schule war Ausrichtungsort für einen mehrstündigen Lehrgang für alle Farbgurte. Im Bild die teilnehmenden Schwarzgurte aus Ingolstadt mit Meister Kwon.
    Fürth
  • Berlin, Fototour

    25. Oktober 2015

    an mehreren markanten Punkten Berlins wurden Erinnerungsfotos der Schulleiter mit ihrem Meister aufgenommen.
    Berlin, Fototour
  • Berlin, Lehrgang

    25. Oktober 2015

    auch in Berlin gab es einen mehrstündigen Lehrgang für alle Farbgurte, ...
    Berlin, Lehrgang
  • Berlin, Abschied

    25. Oktober 2015

    ...bevor sich Meister Kwon endgültig von seinen dankbaren Schülern verabschiedete und somit ein 50-jähriges Kapitel Taekwon-Do Geschichte und Aufbauarbeit in Deutschland abschloß.
    Berlin, Abschied

 

 

Pressebericht
50 Jahre Taekwon-Do in Europa: voller Einsatz für die Sache


Berliner Taekwon-Do Schule sammelt 7.000 EUR für die Flüchtlngsarbeit des Vereins „Moabit hilft“ und verabschiedet eine Legende der koreanischen Kampfkunst, Großmeister Kwon, Jae-Hwa

Man muss die Geschichte vom Ende her erzählen. Den letzten Applaus voranstellen, diese nicht enden wollende Woge der Wertschätzung und Dankbarkeit, die selbst 20 Minuten nachdem der auf diese Weise Gewürdigte den Raum verlassen hatte, kein bisschen leiser wurde. Die Luft hing - nach vielen Stunden sportlicher Aktivitäten, Vorführungen und Jubiläumsreden - schwül und schwer in den Räumlichkeiten der Kwon, Jae-Hwa Taekwon-Do Schule an der Moabiter Turmstraße 57/58. Über 500 Aktive hatten an den Lehrgängen des Großmeisters teilgenommen und Meister Kwon hatte noch einmal die Geschichte des Taekwon-Do in Europa erzählt. Auch das offizielle Protokoll war nicht zu kurz gekommen: Die Bezirksstadträtin für Jugend, Schule und Sport in Mitte, Sabine Smentek (SPD), hatte die Laudatio gehalten, die koreanische Botschaft Grußbotschaften durch den Gesandten-Botschaftsrat Jong Seok Yun und den Veranstaltungsleiter des koreanischen Kulturinstituts, Chungil Lee, überbringen lassen. Die stellvertretende Leiterin des Hochschulsports der FU Berlin, Maren Schulze, selbst aktive Kampfsportlerin, nutzte die Gelegenheit, um für die regelmäßig stattfindenden Seminarreihen zu werben, die die historischen, kulturellen und philosophischen Hintergründe des Taekwon-Do erarbeiten. Schließlich hatte die Schulleiterin Claudia Denninghaus den Scheck über 7.000 EUR als Spende an Daniela Grebe von „Moabit hilft“ überreicht, die in einem emotionalen Redebeitrag die aktuelle Situation der in Berlin ankommenden Flüchtlinge schilderte. Irgendwann waren alle Ehrungen ausgesprochen und alle Fotos geschossen. 3 Tage hatte die „Good Will Jubiläumstour“ gedauert, deren Verlauf den 78-jährigen Kwon, der laut Maria Denninghaus„ „immer fitter ist als alle anderen, obwohl er praktisch nie schläft und nichts isst“, noch einmal quer durch Deutschland bis nach Berlin geführt hatte. Es war alles gesagt. Es war alles getan. Die Veranstaltung war zu Ende, aber keiner der Anwesenden hörte auf zu klatschen. Es schien, als wolle niemand das offizielle Ende einer Ära einläuten, frei nach dem Motto: solange der Applaus nicht verstummte war es noch nicht ganz vorbei.

Deswegen noch mal kurz alles auf Anfang und der liegt inzwischen ein halbes Jahrhundert zurück. Am 25. Oktober 1965 reiste der heute oft als „Vater des traditionellen Taekwon-Do in Europa“ bezeichnete Großmeister zum ersten Mal nach Berlin. Als Gesandter der koreanischen Regierung hatte der junge Ausnahme-Athlet den Auftrag, die damals in Europa und Amerika noch weitgehend unbekannte Sportart in der westlichen Welt bekannt zu machen. Kwon und sein Team gingen auf Tournee, präsentierten in ganz Deutschland die junge Kampfkunst und erweckten überall großes Interesse. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der zierliche Koreaner durch den berühmt gewordenen Kieselsteinbruchtest. Absolute Körperbeherrschung, Konzentration und Perfektion bei der Ausführung der Techniken versetzen ihn in die Lage, mit der bloßen Innenhandkante massive Flusskieselsteine zu zerschmettern. Dass er hierbei eine Schlagkraft von bis zu 1 Tonne (1.000 kg) entwickelt, wurde Mitte der 80er Jahre in den Münchner Testlabors von BMW gemessen.

"Der Weg des Fußes und der Hand" (Übersetzung des Begriffs Taekwon-Do) führte Kwon, Jae-Hwa in den folgenden Jahrzehnten quer durch Deutschland und schließlich nach Amerika. Auf beiden Seiten des Atlantiks gründete er Taekwondo Kampfschulen in denen heute Zehntausende diese Sportart praktizieren. Traditionelles Taekwondo a lá Kwon perfektioniert die Techniken und Kampfkünste ohne Körperkontakt, dieser wird bewusst vermieden. Ob jung oder alt, Meister oder Anfänger, Taekwon-Do beansprucht die geistigen wie auch die körperlichen Kräfte und Fähigkeiten. Es ist ein gesundheitsorientiertes Ganzkörpertraining, welches Kraft, Koordination und Beweglichkeit gleichermaßen ausbildet. In Formenläufen (Hyong), Schattenkämpfe gegen unsichtbare Gegner, die nach festgelegten Abläufen durchgeführt werden, sowie bei spektakulären Bruchtests (Kyekpa) präsentieren die Sportler auf großen Veranstaltungen und Wettkämpfen ihr Können.

Mindestens ebenso wichtig wie die körperliche Ausbildung nehmen die Athleten das universell gültige Wertesystem ihrer Sportart. Taekwondo vermittelt Tugenden wie Respekt, Höflichkeit, Bescheidenheit und Selbstdisziplin. Es fordert dazu auf, aus der eigenen Stärke heraus den Schwächeren zu helfen, fördert Konzentration, Koordination und Reaktion, aber auch Geduld und Ausdauer. „Es macht wirklich bessere Menschen aus uns“ fasst Maria Denninghaus, die gemeinsam mit ihrer Mutter die Kampfsportschule in Moabit führt, es zusammen. Und wer an diesem 25. Oktober 2015 in der Schule der beiden Frauen in Moabit dabei sein durfte, wer das Engagement und die Leidenschaft der Teilnehmer spürte, wer die monatelangen Vorbereitungen mitbekommen und den unermüdlichen Einsatz von Mutter und Tochter, ihrer Schüler und der aus ganz Europa und den USA angereisten Kollegen erleben konnte, der verstand, was sie meint. Und so ist es auch kein Wunder, dass die Besten der Besten dieser Sportart nach Berlin gereist waren, um ihren Großmeister zu verabschieden. Dass die ungeheure Summe von 7.000 EUR als Spende für Flüchtlinge zusammengekommen war. Und als schließlich die ausgebildete Sängerin Claudia Denninghaus noch einmal zum Mikrofon griff, um zum vielleicht letzten Mal Kwon zu Ehren das alte, koreanischen Volkslied zu singen, dass sich der Großmeister immer wünschte, war der bewegende Höhepunkt der Veranstaltung erreicht. Was danach noch folgte, war eben jener Applaus, der nicht abbrach, bis der sichtlich bewegte Großmeister - den Dobok (Kampfanzug) inzwischen gegen einen Anzug getauscht - wieder aus dem Nebenzimmer heraustrat, sich ein letztes Mal verbeugte, erneut bedankte und mit verschmitztem Lächeln und unmissverständlicher Handbewegung die Menge nach Hause schickte. Es war spät geworden und Meister Kwon hatte Hunger. Denn allen Gerüchten zum Trotz muss selbst ein Großmeister hin und wieder etwas essen!

Christine Göttert

 

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